Wir haben den „Verband Deutscher Infektionsforscherinnen“ gegründet!

Im Rahmen unseres 5. Netzwerktreffens in München haben wir am 25. März 2025 offiziell den Verein „Verband Deutscher Infektionsforscherinnen – Infect-Net“ gegründet. Bei der Gründungsversammlung im Seminarraum des Instituts für Medizinsche Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der TU München wurde unter der Leitung von TUM-Virologin Prof. Dr. Ulrike Protzer der neue Vereinsvorstand gewählt und über die im Vorfeld bereits diskutierte Satzung und eine Beitragsordnung abgestimmt. Das Sitzungsprotokoll führte Prof. Dr. Bettina Löffler von der Uniklinik Jena.

Insgesamt nahmen an der Versammlung 36 Frauen teil, die per Wahlzettel die folgenden sechs Kandidatinnen in den Vereinsvorstand gewählt haben:
Der Vereinsvorstand
- Vorsitzende: Prof. Dr. Gabriele Pradel (RWTH Aachen)
- 1. Stellvertreterin: Prof. Dr. Antje Flieger (RKI Wernigerode)
- 2. Stellvertreterin: Prof. Dr. Clarissa Prazeres da Costa (TU München)
- 1. Schriftführerin: Jun.-Prof. Dr. Christina Karsten (UK Essen)
- 2. Schriftführerin: Prof. Dr. Asisa Volz (TiHo Hannover)
- Schatzmeisterin: PD Dr. Michaela Petter (UK Erlangen)
Alle Kandidatinnen nahmen die Wahl an. Wir gratulieren allen neuen Vorständinnen herzlichst zur Wahl und bedanken uns für ihre Bereitschaft und ihr Engagement für Infect-Net!

Wer sind die neuen Vorständinnen von Infect-Net?
Das Team, das den neuen Vereinsvorstand bildet, ist für zunächst für drei Jahre gewählt. Wir wollen hier die einzelnen Vorständinnen kurz vorstellen:
Vorstandsvorsitzende: Prof. Dr. Gabriele Pradel

Die Parasitologin Prof. Dr. Gabriele Pradel leitet die Abteilung für Angewandte und Zelluläre Infektionsbiologie an der RWTH Aachen University. Dort forscht sie an der Gametozytenentwicklung des Malaria-Parasiten Plasmodium falciparum. Sie ist Sprecherin des DFG Schwerpunktprogramms Exit Mechanisms of intracellular pathogens SPP2225 und Initiatorin und Sprecherin der BMBF-geförderten Netzwerkinitiative „Infect-Net“. Gabriele Pradel setzt sich in Gleichstellungskommission und als DFG-Vertrauensdozentin für Frauen und den wissenschaftlichen Nachwuchs an der RWTH ein. Foto: Kathrin Czoppelt.
1. Stellvertreterin: Prof. Dr. Antje Flieger

Prof. Dr. Antje Flieger ist Mikrobiologin und leitet das Fachgebiet Bakterielle darmpathogene Erreger und Legionellen (FG 11) des Robert Koch-Instituts am Standort Wernigerode und lehrt an der Humboldt Universität zu Berlin und an der TU Braunschweig. Antje Flieger engagiert sich bereits seit mehreren Jahren im Leitungsausschuss des SPP2225 und im Infect-Net-Vorstand. Foto: Kathrin Czoppelt.
2. Stellvertreterin: Prof. Dr. Clarissa Prazeres da Costa

Die Infektionsmedizinerin Prof. Dr. Clarissa Prazers da Costa leitet die Diagnostische Parasitologie und die Arbeitsgruppe Infection and Immunity in Global Health am Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Hygiene der TU München. Ihre Arbeiten beschäftigen sich insbesondere mit dem Pärchenegel Schistosoma, Frauengesundheit und Kapazitätsaufbau in den Ländern des globalen Südens. Sie ist Mitbegründerin und Kodirektorin des Center for Global Health @TUM und im Infect-Net-Vorstand aktiv. Foto: Kathrin Czoppelt.
1. Schriftführerin: Jun.-Prof. Dr. Christina Karsten

Jun.-Prof. Dr. Christina Karsten erforscht am Universitätsklinikum Essen und die Antikörperantwort zu zuckerbesetzten viralen Proteinen bei HIV-Infektionen. Die Virologin und Immunologin engagiert sich außerdem in der jungen Gesellschaft für Virologie als Ko-Sprecherin der Young PIs und im Gleichstellungsdezernat der medizinischen Fakultät des UK Essen. Da sie kurzfristig nicht persönlich an der Versammlung in München teilnehmen konnte, hat sie sich stattdessen per Videobotschaft vorgestellt. Foto: Kathrin Czoppelt.
2. Schriftführerin: Prof. Dr. Asisa Volz

Die Virologin Prof. Dr. Asisa Volz forscht an der Tierärztlichen Hochschule Hannover an viralen Impfstrategien und neu auftretenden Viren. Sie ist neu im Infect-Net-Vorstand und repräsentiert die TiHo Hannover als Gründungsmitglied. Foto: Kathrin Czoppelt.
Schatzmeisterin: PD Dr. Michaela Petter

Die Parasitologin PD Dr. Michaela Petter erforscht am Universitätsklinikum Erlangen molekulare Infektionsmechanismen des Malaria-Erregers Plasmodium falciparum. Als Schatzmeisterin wird sie im Vorstand den Überblick über die Finanzen des Vereins wahren. Foto: Kathrin Czoppelt.

Mit der Vereinsgründung haben wir nicht nur den wichtigsten Meilenstein unserer vom BMBF-geförderten Netzwerkinitiative erreicht, sondern können unsere Ziele, die Sichtbarkeit und den wissenschaftspolitischen Einfluss von Infektionsforscherinnen in Deutschland zu stärken, nachhaltig festigen und unabhängig weiterentwickeln. Dieser Schritt wäre ohne die Unterstützung, das Engagement und die Impulse all der Frauen, die sich unserem Netzwerk bereits angeschlossen haben, nicht möglich gewesen – herzlichen Dank dafür!

Zwei Hochschulen und zehn Wissenschaftlerinnen sind Gründungsmitglieder
Als Gründungsmitglieder haben zehn der anwesenden Wissenschaftlerinnen die Vereinssatzung unterzeichnet. Namentlich sind dies:
- Prof. Dr. Marylyn Martina Addo
- Prof. Dr. Dunja Bruder
- Prof. Dr. Antje Flieger
- Prof. Dr. Bettina Löffler
- PD Dr. Michaela Petter
- Prof. Dr. Gabriele Pradel
- Prof. Dr. Clarissa Prazeres da Costa
- Prof. Dr. Ulrike Protzer
- Prof. Dr. Asisa Volz
- Prof. Dr. Ina Maja Vorberg
Gabriele Pradel und Asisa Volz haben jeweils als Repräsentantinnen ihrer Hochschule unterschrieben, damit sind die RWTH Aachen University und die Tierärztliche Hochschule Hannover Gründungsmitglieder des Verbands Deutscher Infektionsforscherinnen.
Förderprojekt vs. Verein – Was ist der Unterschied?
Es mag ein wenig verwirrend sein, dass momentan zwei Netzwerke mit dem Namen „Infect-Net“ existieren: ein BMBF-Projekt und ein Verein. Die beiden folgenden Abschnitte sollen helfen, die zwei Strukturen voneinander zu unterscheiden:
Infect-Net als BMBF-geförderte Netzwerkinitiative
Innerhalb der Förderrichtlinie „Innovative Frauen im Fokus“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung haben Gabriele Pradel und Kolleginnen im Oktober 2022 eine dreijährige Projektförderung erhalten, um die Sichtbarkeit von Infektionsforscherinnen in Deutschland zu verbessern, sie miteinander zu vernetzen und ihre gesellschaftliche und wissenschaftspolitische Mitsprache zu stärken. Die Fördermittel decken im Wesentlichen die Kosten für eine Koordinationsstelle, die Reisekosten für Vortragsreihen und Netzwerktreffen sowie die Durchführung von Workshops im Sinne der BMBF-Förderrichtlinie. Gabriele Pradel wird als Projektleiterin von 9 Kolleginnen im Vorstand unterstützt, der in monatlichen Sitzungen die Zielsetzungen und den Projektfortschritt bespricht. Verstetigungsziel des Projektes ist die Gründung eines Vereins, der die Mission von Infect-Net langfristig weiterführen soll. Die Förderung besteht noch bis Ende September 2025.
Verband Deutscher Infektionsforscherinnen – Infect-Net e.V.
Der neu gegründete gemeinnützige Verein „Verband Deutscher Infektionsforscherinnen – Infect-Net“ wird nicht mehr vom BMBF gefördert, sondern wird sich von Mitgliedsbeiträgen und Spenden tragen. Damit können eigenverantwortlich die Infrastruktur, die Vereinsverwaltung, eine jährliche Mitgliederversammlung und ggf. kleine Preise finanziert werden. Durch den Wegfall der Koordinationsstelle müssen die einzelnen Aufgaben ehrenamtlich von Vereinsmitgliedern übernommen werden. Dafür haben die einzelnen Mitglieder mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten und der Verein kann eigenständig entscheiden, welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden sollen. Neben der Mitgliederversammlung entscheidet ein sechsköpfiger Vorstand über die Vereinsgeschäfte. Der erweiterte Vorstand umfasst zusätzlich fünf Beisitzerinnen und eine Nestorin. Die Teilnehmerinnen der Gründungsversammlung sind bereist Vereinsmitglieder.

Was passiert als nächstes?
Bevor der neu gegründete Verein seine Arbeit aufnehmen und das BMBF-Projekt ablösen kann, müssen noch einige Formalitäten erledigt werden. Als nächstes werden wir die Gemeinnützigkeit des Vereins feststellen und die notarielle Eintragung ins Vereinsregister veranlassen. Danach folgen die Kontoeröffnung und der Start eines offiziellen Aufnahmeverfahrens. Wir werden euch über diese Schritte natürlich auf dem Laufenden halten. Ein Mitgliedsbeitrag für ordentliche Vereinsmitglieder soll dann erst ab Januar 2026 fällig werden.
Gemeinsam gestalten wir die Zukunft von Infect-Net und uns Infektionsforscherinnen!
René Lesnik | Koordination Infect-Net
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