Berufung zur Professorin für neu auftretende Viren
Prof. Dr. Stephanie Pfänder wurde zur Professorin für neu auftretende Viren am Leibniz-Institut für Virologie (LIV) und der Universität zu Lübeck ernannt.
Als anerkannte Expertin für Coronaviren leitet Stephanie Pfänder nun die neue Forschungsgruppe “Emerging Viruses” am LIV. Ihr Fokus liegt auf dem komplexen Zusammenspiel zwischen neu auftretenden Viren und ihren Wirten, insbesondere RNA-Viren wie Coronaviren und Flaviviren.
Ihre Berufung stärkt die Position des LIV als führende Institution in der Virologie und unterstreicht das Engagement für innovative Forschung im Bereich neu auftretender Viren.
Warum hast du dieses Ereignis als Highlight gewählt?
Stephanie Pfänder: Eine Berufung auf Lebenszeit ist ohne Zweifel ein herausragendes Ereignis und ein bedeutender Meilenstein in der wissenschaftlichen Laufbahn. Es markiert nicht nur den Abschluss eines langen und oft herausfordernden Weges, sondern eröffnet zugleich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten für die persönliche und berufliche Entfaltung. Mit meiner Berufung an die Universität zu Lübeck und das LIV habe ich das Privileg, in einer erstklassigen Forschungsumgebung tätig zu sein. Besonders wertvoll ist dabei auch das äußerst stimulierende Arbeitsumfeld, das von einem dynamischen Austausch mit hochmotivierten Kolleg:innen und Studierenden geprägt ist.Diese Kombination aus beruflicher Sicherheit, modernster Infrastruktur und einem inspirierenden Kollegium macht die Berufung zu einem echten Highlight in meiner Karriere (…).
Wie bist du an diese Position gekommen und was würdest du jungen Wissenschaftlerinnen raten?
Stephanie Pfänder: Eine Berufung ist ein kompetitives Verfahren, für das man sich aktiv bewirbt. Eine unabhängige Auswahlkommission wählt hierbei die geeignetsten Bewerber:innen aus. Kriterien wie wissenschaftliche Exzellenz, Lehrerfahrung und die Passgenauigkeit zur Ausrichtung des Instituts spielen dabei eine entscheidende Rolle. Wenn ihr euch für den Weg der Professur entscheidet, verfolgt dieses Ziel mit klarer Ausrichtung. Eure wissenschaftliche Expertise steht dabei im Mittelpunkt und wird vor allem durch Publikationen sowie eigenständig eingeworbene Drittmittel nachgewiesen. Gleichzeitig ist es wichtig, euch über die Universität oder das Institut, an dem ihr tätig werden möchtet, gründlich zu informieren. Passt eure Forschung zu deren Schwerpunkten und Ausrichtung?
Was sind nun deine Aufgaben?
Stephanie Pfänder: Meine Aufgaben umfassen die weitere Stärkung unserer Forschungsaktivitäten, wobei die Betreuung von Studierenden und Doktorand:innen eine zentrale Rolle einnimmt. Der spannendste Aspekt dabei ist, neue Forschungsfragen zu entwickeln und voranzutreiben. Ein Großteil meiner Arbeit besteht inzwischen jedoch aus Koordinationstätigkeiten – im Labor bin ich kaum noch anzutreffen. Die Lehre bleibt selbstverständlich weiterhin ein wichtiger Bestandteil meiner Tätigkeit.
Was verändert diese neue Position in deinem Leben?
Stephanie Pfänder: In Bezug auf das Tätigkeitsprofil hat sich im Vergleich zu meiner vorherigen Position als Juniorprofessorin tatsächlich wenig verändert. Die Berufung zur Professur auf Lebenszeit bringt jedoch eine spürbare Entlastung auf der privaten Ebene mit sich, da der Druck durch die Befristung entfällt. Gerade mit einer Familie – in unserem Fall mit zwei Kindern – bedeutet diese unbefristete Anstellung eine wertvolle berufliche Sicherheit, die langfristige Planungen erleichtert. Auf privater Ebene hat die Berufung jedoch durchaus Veränderungen mit sich gebracht. Besonders hervorzuheben ist der räumliche Wechsel, den ein solcher Karriereschritt oft erfordert. Ein Umzug mit Familie stellt immer eine gewisse Herausforderung dar, sei es logistisch oder emotional. Dennoch ist es ein Schritt, der uns als Familie auch neue Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet hat.
Lucy Wahler | Öffentlichkeitsarbeit Infect-Net