Dr.
Frauke Muecksch
Schon während der Schulzeit hat mich die Biologie des Menschen besonders fasziniert. Deshalb habe ich mich für ein Bachelorstudium der Biowissenschaften in Frankfurt, und anschließend den Masterstudiengang Humanbiologie in Marburg entschieden. Es war für mich schnell klar, dass ich eine Doktorarbeit an einem medizinisch-relevanten Thema absolvieren möchte, so kam ich 2013 zur Virologie und dem Virus, an dem ich heute noch mit Begeisterung forsche – HIV, das humane Immundefizienz-Virus. Während meiner Doktorarbeit bei Hans-Georg Kräusslich am Uniklinikum Heidelberg habe ich die Rolle von Lipiden in der Assemblierung neuer HIV-Partikel untersucht. Anschließend zog ich 2019 für meinen Postdoc nach New York mit dem Ziel, Forschung im Bereich der HIV-Latenz zu betreiben und damit in das translationale „HIV Cure“ Feld vorzurücken. Mit Paul Bieniasz an der Rockefeller University hatte ich dafür einen exzellenten Mentor gefunden. Während meiner Zeit in New York ergab sich eine unerwartete Wendung – die COVID-19 Pandemie. Gemeinsam mit einem Team von Virologen und Immunologen an der Rockefeller University stürzte ich mich parallel zu meinen Arbeiten am HI-Virus in die Erforschung humaner Immunantworten auf SARS-CoV-2-Infektion und -Impfung. Eine spannende Zeit, in der wir wahnsinnig viel gelernt haben und in welcher ich meinen Horizont sehr erweitern konnte! Seit 2022 leite ich nun meine eigene Forschungsgruppe am Center for Integrative Infectious Diseases Research (CIID) in Heidelberg. Gemeinsam erforschen wir die HIV-Latenz.
Ich liebe meine Arbeit als Wissenschaftlerin und möchte diese Begeisterung an die nächste Generation weitergeben.

Dr. Frauke Muecksch
Virologie
Forschung
In meiner Forschungsgruppe untersuchen wir das Zusammenspiel zwischen HIV und seinen Wirtszellen während der HIV-Infektion und Latenz auf zellulärer und molekularer Ebene.
Die HIV-Infektion ist nach wie vor eine der wichtigsten Infektionskrankheiten der Welt. Derzeit leben mehr als 38 Millionen Menschen mit dem Virus. Zwar kann die antiretrovirale Therapie ein Fortschreiten der Infektion weitgehend verhindern, jedoch kann die HIV-Infektion noch immer nicht geheilt werden. Dies ist auf die Bildung eines latenten Reservoirs zurückzuführen. HIV integriert in das Wirtszellgenom und persistiert als latentes Provirus während der Therapie, ein Leben lang! Dieses latente Reservoir stellt also die größte Herausforderung für die Entwicklung einer Heilung der HIV-Infektion dar.
Deshalb möchten wir mit unserer Forschung zu einem detaillierten Verständnis der HIV-Latenz und Persistenz beitragen! Unser Ziel ist es, die Mechanismen der latenten HIV-Infektion zu untersuchen und zu verstehen. Die Heterogenität dieser Prozesse untersuchen wir in Zellmodellen und primären humanen Zellen. Dafür verwenden wir spezifische neuartige Latenzreporter, eine Vielzahl an einzigartigen Zellkulturmodellen der HIV-Latenz, und menschliche Primärzellmodelle in Kombination mit genomweiten CRISPR/Cas9-Screenings, molekularvirologischen, molekularbiologischen, und immunologischen Methoden.
Durch unsere Erforschung der Mechanismen, die der Entstehung, Aufrechterhaltung und Umkehrung der Latenz zugrunde liegen, erhoffen wir uns ein besseres Verständnis der Regulation der HIV-Latenz, um einem Heilmittel für HIV einen Schritt näher zu kommen.
Sonstiges
Die Arbeit als Wissenschaftlerin ist unglaublich spannend und erfüllend und ich hoffe, dass wir in Zukunft mehr Frauen in wissenschaftlichen Leitungspositionen sehen.
Externe Links
Zur Arbeitsgruppe von Frauke Muecksch am Uniklinikum Heidelberg
Frauke Muecksch am Center for Integrative Infectious Diseases Research