Prof. Dr. rer. nat.
Anja Lührmann
Anja Lührmann studierte Diplom-Biologie an der Universität Leipzig, wo sie Ihre Diplomarbeit in der Sektion Immunbiologie im Labor von Prof. Sunna Hauschildt anfertigte. 2002 wurde sie an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg promoviert. In ihrer Dissertation am Institut für Mikrobiologie, im Labor von Dr. Albert Haas, untersuchte sie die Interaktion von Makrophagen, die zu den Fresszellen (Phagozyten) und somit wichtigen Zellen des Immunsystems gehören, mit den intrazellulären Krankheitserregern Rhodococcus equi (Atemwegserkrankung bei Fohlen; Lungenentzündung bei immungeschwächten Personen) und Afipia felis. Nach einer kurzen Postdoktorandenzeit im Labor von Prof. Albert Haas in der Abteilung für Zellbiologie der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn setzte sie ihre Postdoktorandenausbildung im Labor von Prof. Craig R. Roy im Bereich der mikrobiellen Pathogenität an der Yale University in New Haven, USA, fort. Während dieser Zeit untersuchte sie die molekulare Pathogenese des Erregers des Q-Fiebers: Coxiella burnetii. Unterstützt wurden diese Arbeiten durch ein Brown-Coxe-Stipendium und ein DFG-Forschungsstipendium.
Ende 2009 kehrte Anja Lührmann nach Deutschland zurück und leitet seitdem am Institut für Mikrobiologie des Universitätsklinikums Erlangen eine unabhängige Forschungsgruppe. 2015 habilitierte sie sich an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Molekularer Mikrobiologie und Immunologie. Im Jahr 2022 wurde sie zur außerplanmäßigen Professorin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg berufen.
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Prof. Dr. rer. nat. Anja Lührmann
Mikrobiologie
Forschung
Die Forschungsgruppe von Anja Lührmann beschäftigt sich mit molekularen und zellulären Ereignissen, die es mikrobiellen Krankheitserregern ermöglichen, sich den Abwehrmechanismen der Wirtszelle zu entziehen. Der besondere Fokus liegt hierbei auf der Frage, wie der obligat intrazelluläre Erreger Coxiella burnetii die Wirtszelle moduliert. Weiterhin untersucht ihr Team wie Metabolite (Zitrat und Itakonat) und der verfügbare Sauerstoff die Wirt-Pathogen-Interaktion beeinflussen. Diese Arbeiten verbessern das Wissen über die bakterielle Pathogenität des Q-Fieber-Erregers und ermöglichen die Identifikation von möglichen Zielstrukturen für neue Therapeutika. Die Forschungsprojekte von Anja Lührmann werden und wurden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Sonstiges
2011 wurde Anja Lührmann mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) ausgezeichnet.
Außerdem war sie 2019-2023 im Vorstand der DGHM-Fachgruppe Mikrobielle Pathogenität und 2011-2017 als Mitglied des Exekutivrates des Sonderforschungsbereichs SFB796 und des Sonderschwerpunktprogramms SPP1580 tätig. Von 2017 – 2022 war sie Mitglied des internen Beirates der nationalen Zoonoseplattform und des Koordinierungskreises des nationalen Forschungsnetzes Zoonotische Infektionskrankheiten. Weiterhin war sie von 2017 – 2023 Koordinatorin des BMBF-finanzierten Verbundes Q-GAPS. Seit 2022 ist sie Mitglied des Exekutivrates der DFG-Graduierten-Schule „ImmunoMicroTope“ (RTG2740).